Schlafstörungen


Schlafstörungen können bei ME-Erkrankten recht unterschiedlich ausgeprägt sein. Gerade zu Beginn der Erkrankung berichten manche Patienten von regelrechten Schlafattacken und übermäßigem Schlafbedürfnis - allerdings ohne dass der Schlaf Erholung brächte. Andere Patienten leiden unter Schlaflosigkeit, liegen die meiste Zeit der Nacht wach oder wachen ständig auf und müssen womöglich mit nur sehr wenigen Stunden Schlaf pro Nacht auskomme - oftmals über Jahre hinweg.

 

Gerade wenn ein ME-Erkrankter sich tagsüber übernommen und sich mehr Aktivitäten, als sein kranker Körper zu leisten im Stande ist, zugemutet hat, kann es sein, dass die Zustandsverschlechterung nach Belastung, die PENE, nachts eintritt. Während gesunde Angehörige meistens denken, nach einer anstrengenden Aktivität am Tage müsse der Erkrankte am Abend doch sehr müde und erschöpft sein und gut schlafen können, ist das Gegenteil der Fall: Die PENE verhindert in der Regel das Schlafen, weil sie mit einer so gravierenden Verschlechterung der Symptome einhergeht, dass Schlafen nicht möglich ist.  Der Patient ist dann zu schwer krank, als dass sein Körper die zum Schlafen notwendigen Botenstoffe produzieren kann.

 

Nicht bei allen, aber bei manchen Erkrankten kommt es zu einer Störung des Tag-Nacht-Rhythmusses: Die davon Betroffenen fühlen sich am späten Abend, wenn sie eigentlich schlafen möchten, hellwach und können erst in den frühen Morgenstunden einschlafen. Folglich wachen sie erst am Nachmittag auf. Die Unfähigkeit, am Morgen aufzuwachen, ist bei vielen ME-Patienten festzustellen - meistens ist die Ursache hierfür eine zu schwache Cortisolproduktion der Nebennieren. In manchen Fällen kann die Störung des Tag-Nacht-Rhythmusses so stark ausgeprägt sein, dass es zu einer kompletten Umkehrung kommt: Die Betroffenen schlafen dann am Tag und sind nachts wach.