ME - Myalgische Enzephalomyelitis vs. Chronic Fatigue Syndrom

Das 2015 erschienene Buch „ME – Myalgische Enzephalomyelitis vs. Chronic Fatigue Syndrom“ von Katharina Voss darf getrost als Standardwerk gelten. Kein anderes Buch informiert so umfassend in deutscher Sprache über Myalgische Enzephalomyelitis. Mediziner, Patienten und Angehörige haben gleichermaßen einen Nutzen von der Lektüre und können ihr Wissen über ME erweitern.

 

Der Untertitel „Fakten-Hintergründe-Forschung“  trifft den Inhalt des Buches genau: Der erste Teil beschreibt die Symptome und mögliche Verläufe der Krankheit, trägt Studienergebnisse zur Ätiologie und Prävalenz zusammen, gibt Hinweise zur Diagnosestellung und Untersuchungsmethoden und listet biomedizinischen Anomalien auf.

Das Kapitel „Hintergründe“ berichtet über die Situation ME-kranker Kinder in Deutschland, die oftmals aus ärztlicher Unkenntnis heraus aus ihren Familien genommen und zwangsweise in die Psychiatrie gebracht werden. Ausführlich geht die Autorin darauf ein, warum ME noch immer wider besseren Wissens psychopathologisiert wird und welchen enormen Schaden dies für die Patienten, ihre Familien und letzten Endes für unsere ganze Gesellschaft bringt.

 

Im Teil „Forschung“ werden internationale Studien und ihre Ergebnisse vorgestellt. In einem weiteren Kapitel wird auf die Retrovirushypothese eingegangen, ein spannendes Thema, das die Autorin trotz der Komplexität verständlich erläutert.

 

Die Autorin hat die Leistung vollbracht, sämtliche Studien und Quellen zu ME zu sichten und – trotz komplexer medizinischer Sachverhalte - verständlich aufzubereiten, so dass jeder nun die Möglichkeit hat, sich in deutscher Sprache über ME zu informieren. Vor allem Ärzte werden in diesem Buch ein fundiertes Wissen über ME finden und so sei ganz besonders ihnen die Lektüre ans Herz gelegt.

 

 2017 erschien eine aktualisierte und erweiterte Neuausgabe.

ISBN 978-3743924949, 19,99€

 



Lost Voices

Das 2008 in England erschienene Buch ermöglicht dem Betrachter einen Blick in eine Welt, die ihm sonst verborgen bliebe. Es berührt durch seine Texte und Fotocollagen, die erahnen lassen, wie groß die Stärke der dargestellten ME-Erkrankten sowie die Liebe ihrer sie versorgenden Familien sein muss, um ein solches Leben zu bewältigen.

 

Fotos zeigen junge, aktive Menschen mitten im Leben bei Hobbys, Urlaub oder Familienfesten, mit Freunden, in der Schule oder Freizeit. Demgegenüber stehen Bilder, die die ehemals Gesunden nun als ME-Patienten zeigen, oftmals viele Jahre hintereinander ohne große Verbesserung der Lebensqualität. Erschreckend ist die Ähnlichkeit der Bilder, weil es sich bei den Dargestellten um ganz unterschiedliche Menschen handelt – um einen dreijährigen Jungen etwa, eine Jugendliche, einen Mann in seinen Zwanzigern oder eine Frau Mitte 40. ME kann jeden Menschen treffen und aus seinem Leben reißen.

 

In „Lost Voices“ kommen über 30 ME-Patienten zu Wort, die in ihren ehrlichen Texten ihr durch die Krankheit geprägtes Leben schildern und uns an ihren Hoffnungen, Wünschen und Träumen Teil haben lassen. Auch die Familienangehörigen – Eltern, Großeltern, Geschwister – erzählen in kurzen, aber eindrücklichen Texten, wie sie die ME-Erkrankung eines geliebten Menschen erleben. Auch Leser mit nur wenig Englischkenntnissen können sich von diesem reich bebilderten Buch ansprechen lassen. 

 

http://www.investinme.org/LostVoicesBook/IiME%20Lost%20Voices%20Comments.htm