Rituximab


Rituximab ist ein monoklonaler Antikörper, der bei bestimmten Krebsarten (malignen Lymphomen) eingesetzt wird. 2011 konnte in Norwegen im Rahmen einer aufsehenerregenden Studie bei 67 % der damit behandelten ME-Patienten eine signifikante Besserung bis hin zur Symptomfreiheit erzielt werden. Rituximab eliminiert die CD20-positiven B-Zellen. Obwohl die B-Zellen schon nach kurzer Zeit nur noch in geringer Menge vorhanden sind, setzt die positive Wirkung erst Monate später ein. Rituximab wird als Infusion verabreicht, wobei mehrere Infusionen in bestimmten Abständen einen Behandlungszyklus bilden. Warum das Medikament überhaupt eine Wirkung auf ME haben kann, ist nicht geklärt. Weitere Studien sind dringend notwendig, um die Wirkungsweise zu erforschen und die richtige Dosierung zu ermitteln. Unklar ist auch, ob die Erlangung der Symptomfreiheit dauerhaft ist oder ob ein Behandlungszyklus – womöglich mehrfach – wiederholt werden muss oder der Patient Rituximab sogar lebenslang bekommen muss.

 

Rituximab kann schwerwiegende Nebenwirkungen haben. Es sind Fälle bekannt, in denen ME-Patienten nach der Gabe von Rituximab dauerhaft zum Pflegefall wurden. Über mögliche Folgen einer lebenslangen Behandlung weiß man zu wenig.

 

Es zeichnet sich ab, dass nur ein Teil der ME-Erkrankten von Rituximab profitieren kann, hierfür sind womöglich genetische Besonderheiten verantwortlich.

 

Zum jetzigen Zeitpunkt wird man wohl nur schwer einen Arzt finden, der bereit ist, ME-Patienten Rituximab zu verabreichen. Es fehlt bisher die notwendige Erfahrung, die erforderlich ist, um ME-Patienten mit diesem Medikament erfolgreich und möglichst risikoarm zu behandeln. Es bleibt zu hoffen, dass weitere Studien durchgeführt werden, um diesen Therapieansatz weiter zu erforschen und in Zukunft für die Erkrankten – oder vielleicht auch nur für eine Untergruppe der ME-Patienten – nutzbar zu machen.